Donnerstag, 20. September 2012

Sobre tu Piel

Original: Alameda

Übersetzung: POB

Como la noche trae el silencio
como el alba el sol
tu fuiste pa’ mi oscuridad
dulce resplandor
Como las nubes traen la lluvia
como el dia la luz
de tu sonrisa flor a flor
brotó la plenitud
Lenta surgió entre las olas
soñando un atardecer
que en su pecho se atesoran
las joyas de mi querer
y el lirio dejó su aroma
tendido sobre tu piel
Paso a paso al fin llegué
cerca de ti una manana
y me ofreciste beber
debajo de tu ventana.
Contigo calmé la sed
Auf deiner Haut
Wie die Nacht die Stille bringt, das Morgenrot den Tag,
So brachtest du mir süßen Glanz in meine Dunkelheit.
Wie die Wolken Regen bringen, Dämmerung das Licht,
Brachte reiche Fülle mir dein Knospenmund.
Im Quellenspiel sah ich dein Lächeln, verträumt im Abendlicht,
Juwelen meines Verlangens sah ich versammelt darin.
Und ein Hauch von Lilienduft lag auf deiner Haut.
Langsam, endlich, Schritt um Schritt, kam ich am Morgen zu dir.
Und unter deinem Fenster botest du mir den Trank.
Ich stillte den Durst – mit dir.

Mittwoch, 19. September 2012

John Anderson

Robert Burns, 1790

Deutsche Fassung: POB


John Anderson my jo, John,
When we were first acquent;
Your locks were like the raven,
Your bonie brow was brent;
But now your brow is beld, John,
Your locks are like the snaw;
But blessings on your frosty pow,
John Anderson my jo!

John Anderson my jo, John,
We clamb the hill thegither;
And mony a canty day, John,
We've had wi'ane anither;
Now we maun totter down, John,
And hand in hand we'll go;
And sleep thegither at the foot,
John Anderson my jo!

John Anderson, mein Lieb, John,
Als ich dich damals sah,
Da hatte ich nur Augen für
Dein rabenschwarzes Haar,
Nun ist dein Haar schneeweiß, John,
(das bisschen, was dir blieb).
Gesegnet sei dein kahles Haupt,
John Anderson, mein Lieb.

John Anderson, mein Lieb, John,
Der Berg war steil und hoch,
Und Hand in Hand, zusammen,
Bezwangen wir ihn doch
Da oben war es schön, John,
Wenn auch nur der Abstieg blieb.
Da unten geh'n wir dann zur Ruh,
John Anderson, mein Lieb.

Montag, 10. September 2012

Voyagers around the sun

POB/fok o'locos

Das Schiff hat keine Mannschaft und keinen Kapitän.
Es repariert sich selber, fährt mit Autopilot, die ganze Versorgung basiert auf Sonnenenergie.
Das klingt jetzt ein bisschen nach Science-Fiction-Roman, aber das Ding gibt es wirklich, und es ist uralt.

Wir alle sind Passagiere, die Fahrt ist umsonst. Keiner bestimmt, wer mitfahren darf.
Und: Wir haben alle Zeit der Welt.

Wir laufen keinen Hafen an.
Die Reise hat kein Ziel, aber der Kurs steht fest, und da ist nichts dran zu ändern:
Immer um die Sonne rum, immer um die Sonne, auf dem immergleichen Kurs ohne Ziel.

Wir kommen niemals an.
Der Weg ist das Ziel.

Gegeneinander, miteinander, füreinander – die Passagiere bestimmen, wie die Fahrt verläuft.
Die meisten sind irgendwie beschäftigt, in der Kombüse, in der Wäscherei ...
Wir haben Wissenschaftler an Bord;
Leute, die einem was verkaufen wollen, was man nicht unbedingt braucht.
Animateure gibt's en masse.
Kann ganz nett sein, manchmal ist es nervig. Und oft genug eine einzige Schinderei.
Für ein paar Reiche und Schöne allerdings ist es die Kreuzfahrt auf dem Traumschiff.

Und dann sind da die Idioten, die das Schiff ruinieren.
Die  reißen die Verkleidung runter, demolieren die Einrichtung und zerkratzen den Anstrich.
Wenn auf einem Ozeandampfer der Lack abgeht, dann rostet der Kahn,
und irgendwann kommt Wasser rein und dann geht das Schiff unter.
Beim Raumschiff Erde sind WIR der Rost, und der Schutzanstrich, das ist die Atmosphäre:
Wenn die futsch ist, dann geht uns die Luft aus.
Oder die Polkappen schmelzen, das Wasser steigt und ersäuft alles, was da kreucht und fleucht.
Hund und Katz. Mann und Maus. Frauen und Kinder zuerst.
Ach, die Hündchen? Die Kätzchen? Die lieben Kinderchen? So süß?
Naja, vielleicht kommen die Asseln durch, oder die Küchenschaben, paar Bakterien.
So Zeug halt.
Das Schiff jedenfalls fährt weiter.
Immer um die Sonne rum, immer um die Sonne, auf dem immergleichen Kurs ohne Ziel.

Wir kommen niemals an.
Der Weg ist das Ziel.

Voyagers around the sun, we are voyagers around the sun.
Same ship, same course, same fate for everyone!
Voyagers around the sun.

Tot oder lebendig, keiner verlässt das Schiff!
Jedenfalls nicht für lang, und besonders weit ist auch noch keiner gekommen.
Da ist dieses winzige Beiboot, Raumstation ISS – das ist doch ein Witz!
Da muffelt es, das Essen kommt aus der Tube, das Trinkwasser haben sie gestern noch gepisst.
So will man doch nicht leben. Noch nicht mal überleben, auf Dauer.
Machen wir uns nichts vor.
Was Schöneres, was Besseres als unsere gute alte Mutter Erde gibt es nicht.
Raumschiff Erde.
Traumschiff Erde.
GAIA.
Manche halten sie für ein lebendiges Wesen.
Wie auch immer: Wir haben nur diese eine Welt – und SIE braucht UNS nicht.
SIE braucht UNS nicht.
Das hat sich doch so langsam rumgesprochen?

Voyagers around the sun, we are voyagers around the sun.
Same ship, same course, same fate for everyone!
Voyagers around the sun.

Voyagers around the sun, we are voyagers around the sun.
Auf unsrem Kurs um die Sonne rum, immer um die Sonne, auf dem immergleichen Kurs ohne Ziel.

Voyagers around the sun, we are voyagers around the sun.
Same ship, same course, same fate for everyone!
Voyagers around the sun.


--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
"Voyagers around the Sun" ist in gewisser Weise das Lied zum Buch "Alle Zeit der Welt" der Autorin Pia Biundo, die nicht ganz zufällig den Vornamen und auch sonst noch einiges mit unserer Sängerin gemeinsam hat.

Hier drei Buchbesprechungen und die Bestellseite des Verlags: